REZENSION:
Das Cover ist recht schlicht gehalten, der Einband wirkt wie aus den 50er, 60er Jahren, was mir aber sehr gut gefallen hat. Meiner Meinung nach ist das Cover sehr passend zum Inhalt des Buches.
In einem einzigen Raum konzentriert Alfred Goubran diesen "Roman einer Reise", der den Leser ans Ende der Welt führt, in das "Schwarze Schloss" im Niemandsland einer verschneiten Bergödnis, das niemand verlässt, der es je betreten hat.Elias verbringt sein Leben ohne Verpflichtungen, den Zufälligkeiten und Gelegenheiten ergeben. Die Verweigerung jeglicher Konvention, seine Suche nach Individualität und Freiheit führt ihn an die Randzonen der Gesellschaft, zu den Außenseitern, dem "Volk der Nacht", den Ausgegrenzten und Unangepassten. Doch dort ist auf die Dauer kein Bleiben. Die Entscheidung zum Aufbruch fällt in dem Zimmer, das er bewohnt und das sein Vater einst als "Investition" erworben hat. Nicht ob der Aufbruch gelingt, ist entscheidend, sondern wohin er führt. Zwei Wege sind es, die sich auftun: Der eine führt ihn in die Berge, der andere, durch eine lebensbedrohliche Erkrankung, in gefährliche Zwischenwelten, wo die Zeit aufgehoben scheint und die Grenzen zwischen Erinnerung und Fieberfantasien, Gegenwart, Traum und Halluzination verschwimmen.
"Durch die Zeit in meinem Zimmer" ist eine große Erzählung, ein Roman mit einer ungeheuren Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.
Es hat einige Seiten gedauert, bis ich in Elias Geschichte hinein gefunden habe.
Merkwürdiges Thema und ein außergewöhnlicher Schreibstil waren meine ersten Gedanken.
Jedoch habe ich mich schnell an diese Literatur gewöhnt. Der eine oder andere mag das Buch wohl auch als verwirrend beschreiben, da sich Traum, Fieberwahn und Realität durchgehend mischen. Allerdings empfand ich diese Tatsache auflockernd. Ein Buch wie ich selten eines gelesen habe, dessen Geschichte mich aber fesseln und berühren konnte. Da das Buch nur 196 Seiten hat, hatte ich es schnell durchgelesen, habe aber ein paar schöne Stunden voller Unterhaltung damit verbracht.
Jedem der mal "etwas anderes" lesen möchte, empfehle ich daher gutes Gewissens diesen Roman.